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Das jährliche Praktikum der 10. Klassen

Das seit vielen Schuljahren absolvierte Pflichtpraktikum für die Schüler der 10. Jahrgangsstufe hat sich sehr gut bewährt und die Rückmeldungen von Unternehmensseite und Schülern waren stets sehr positiv. Auf diese Weise hatten die Praktikanten die Möglichkeit, die theoretisch erarbeiteten betriebs- und volkswirtschaftlichen Sachverhalte aus dem Unterricht mittels eines konkreten Praxisbezuges zu veranschaulichen und zu festigen. Außerdem konnten die Schüler Erfahrungen sammeln, welche für ihre berufliche Orientierung hilfreich sind. Es ist im Vorfeld Aufgabe der Schüler, sich das Unternehmen selbst auszusuchen. Ebenfalls ein wichtiger Teil dieses Praktikums stellt bereits die Bewerbungsphase dar, im Zuge derer die Schüler sich beim jeweiligen Betrieb formell bewerben müssen. Neben unmittelbaren Rückmeldungen der Betriebe über die Schüler erstellen diese selbst auch einen Praktikumsbericht, um so den Einblick in das jeweilige Berufsfeld vorzustellen und die eigenen Berufserfahrungen zu reflektieren.


Hier Beispiele fü solchee Praktikumsberichte:
Ich absolvierte mein Praktikum bei der ZF Friedrichshafen AG im Standort Passau, hiervon die meiste Zeit im Werk2 in Patriching. Dort arbeitete ich im Bereich der Wirtschaftsinformatik, wobei ich täglich von 8.00 Uhr bis ca. 15.30 Uhr tätig war. Da in dieser Position wenig tatsächliche Arbeit anfiel, die ich hätte erledigen können (alles hätte zumindest eine Einführung in das firmeninterne Computersystem vorausgesetzt), erhielt ich hauptsächlich Vorträge von Mitarbeitern über deren spezielles Aufgabengebiet.
Am ersten Tag bekam ich eine kurze Einführung und es folgte ein kleiner Rundgang. Doch schon am Dienstag kam ich in den Genuss eines mehrstündigen Vortrags über Qualitätsmanagement und Projektmanagement. Es ist erstaunlich, wie viel Arbeit investiert werden muss, um sicherzugehen, dass man im Falle eines Defekts auf jeden Fall nachvollziehen kann, woher der Fehler stammt. Mir kam vieles wie unnötiger Aufwand vor, doch wie mir erklärt wurde, ist ein einheitlicher Ablauf extrem wichtig für die Übersicht, sodass alles sehr allgemein gehalten werden musste. Auch Projektmanagement habe ich nie als so wichtig erachtet, als es eigentlich ist.
Am zweiten Tag war ich ganztägig im Werk1 in Grubweg, wo ich den firmeninternen IT-Service kennenlernen durfte. Teilweise kam mir auch dieser Bereich sehr formalisiert vor; es mussten oft nur sogenannte "Tickets“ an zuständige Personen weitergeleitet werden, die dann Reparaturen oder Installationen vor Ort ausführten. Unklare Probleme konnte ein einfacher Skype-Anruf über Skype Business klären. Hier erfuhr ich auch etwas über die firmeninternen Computer: Sie alle haben ein spezielles Windows-Betriebssystem, bei dem jede Einzelheit mit einer eigenen Berechtigung ausgestattet ist, sodass jeder nur genau das machen kann, was er auch machen soll. Man erzählte mir jedoch auch von seltsam anmutenden Problementstehungen: Beispielsweise haben die Firmenlaptos eine eingebaute Automatik, die das W-Lan-Modul deaktiviert, wenn eine Lanverbindung besteht. Diese Automatik war jedoch bei einigen Geräten fehlerhaft, wodurch keine W-Lan-Nutzung mehr möglich war. Da es jedoch ziemlich schwierig ist, auf einem Flughafen eine Lansteckdose aufzutreiben, ließen Beschwerden nicht lange auf sich warten. Die naheliegendste Lösung, flächendeckend den Nutzern die Berechtigung zu geben, das W-Lan-Modul ein- bzw. auszuschalten, stieß jedoch intern auf starken Widerspruch, weswegen eine aufwändige Problemsuche nötig war, die zwar letztendlich erfolgreich war, jedoch kostengünstig und mit weniger Zeitaufwand hätte umgangen werden können. Auch lernte ich einen Teil der Technikmannschaft kennen und besuchte einen Lagerraum für Altgeräte: Dutzende von etwa vier Jahre alten, damals topaktuellen Laptops, die einfach weggeworfen werden! Meiner Meinung nach eine riesige Verschwendung, doch solche Großunternehmen können sich das anscheinend leisten.
Am nächsten Tag bekam ich Einblicke in die Kommunikation zwischen Kunde und ZF, sprich wie und in welchem Format Bestellungen eingehen und wie sie dann weiter verarbeitet werden. Auch erklärte man mir die Finanzabteilung. An diesem Tag folgte eine Werksführung, die v. a. einen Besuch der Qualitätssicherung beinhaltete. Die verschiedenen Maschinen, mit denen millimetergenaue Messungen vorgenommen werden können, sind einfach unglaublich.
Der letzte Tag hielt noch einmal etwas Besonderes bereit: Eine Stunde lang durfte ich eine Ausstellung zum Thema Digitalisierung in Unternehmen genießen, die im Wesentlichen aus vier Exponaten bestand: ein kollaborativer Roboter, der mit Menschen zusammenarbeiten soll, eine Brille für Augmentet Reality, mit der Planung beispielsweise von Getrieben anschaulicher werden soll, ein Beispiel für computergestützte Montage, bei der der Computer den Arbeiter durch die einzelnen Arbeitsschritte leitet, sowie der unvermeidliche 3D-Drucker. Auch durfte ich in einem Testsystem, welches jenem, das in der Firma genutzt wird, ähnelt, eine kleine Datenbank sowie eine passende Abfrage programmieren. Zu guter Letzt wurden mir noch die Ausbildungsmöglichkeiten bei der ZF wie beispielsweise ein duales Studium mit Übernahmegarantie nach Ende der Ausbildung erläutert.
Insgesamt war es eine sehr schöne Erfahrung, wenn auch anstrengend. Nach einer Woche merkte ich sehr deutlich, wie angenehm Schule eigentlich sein kann. Die Woche hat mir auch geholfen, eine klare Vorstellung von der Arbeit eines Wirtschaftsinformatikers zu bekommen. Ich kann mich jedoch immer noch nicht richtig zwischen einem Mathematikstudium und einem Informatikstudium entscheiden, da ich mich für beide sehr interessiere. Allerdings könnte ich mir durchaus eine Arbeitsstelle, wie ich sie hier in der Praxis kennengelernt habe, vorstellen.

Jonas Handwerker



Ich absolvierte mein Praktikum bei der Siemens AG in Ruhstorf an der Rott und arbeitete dort im Zeitraum vom 01.02. bis zum 05.02.2016 jeweils von 7.00 Uhr bis 15.30 Uhr.
Am ersten Tag bekam ich eine Einführung in die Sicherheitsanweisungen und geeignete Schuhe für die Arbeit. Danach fing ich in der Metallverarbeitung an zu arbeiten, nachdem ich einen Ordner mit Aufgaben für ein Schülerpraktikum erhalten hatte. Mit diesem Heft wurde mir dann von einem Auszubildenden erklärt, was ich zu machen habe. Meine erste Aufgabe war: Ich sollte ein Namensschild erstellen, indem ich ein rohes Stück Messing auf die richtigen Maße feilte, um dann mit einer bestimmten Technik, die mir gezeigt wurde, die Kanten so zu feilen, dass das Stück Messing Phasen mit 45° bekommt. Nach dieser Arbeit wurde es durch einen Azubi in der CNC-Fräsmaschine mit dem gewünschten Namen versehen. Am zweiten Tag hatte ich dann einen Briefbeschwerer aus Stahl gebaut. Hierbei wurden meine Fähigkeiten, mit einer Feile umzugehen, vertieft. Als schwierig stellte sich dabei heraus, das Loch für den Würfel so zu bohren, dass dieser auf einer Spitze steht. Mir wurde erklärt, wie man berechnen kann, mit wieviel Grad man den Würfel drehen muss. Als Letztes wurde der Würfel mit einem Gewinde versehen, sodass man ihn dann auf einer Bodenplatte verschrauben kann.
Am Mittwoch wechselte ich dann in die Elektronikabteilung, wo ich den Umgang mit Verkabelungen lernte. Als Einführungsübung habe ich einfache Schaltpläne verkabelt, die im Anschluß auf Sauberkeit der Verbindungspunkte zwischen den Kabeln und den Ansteckplätzen überprüft wurden. Die zweite übung bestand darin, gekürzte und zurechtgebogene Kupferdrähte nach einer Vorlage zu verlöten, sodass ein Hund entsteht. Nachdem ich noch nie etwas gelötet hatte, ließen meine Anfänge zu wünschen übrig. Der Ausbildungsleiter in der Elektronikabteilung gab mir dann aber einen Draht, der einfacher zu verlöten war und zeigte mir zudem, wie ich den Lötkolben besser halten kann, um bessere Ergebnisse zu bekommen. Aus diesen Verbesserungsvorschlägen lernte ich schnell und zeigte es darin, dass die Lötpunkte präziser wurden.

Nach diesen übungen bekam ich am Donnerstag eine komplexere Aufgabe, bei der ich meine bisher gelernten Fähigkeiten beweisen konnte: Ich sollte einen a-stabilen Wechselblinker auf einer Platine bauen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass man diesen Blinker nach einem Schaltplan baut und aus diesem Plan dann erkennen muss, wo eine elektrische Verbindung hingehört und wo nicht. Dies wurde von mir erfolgreich durchgeführt, sodass dieser zu blinken begann, wenn man ihn an das Stromnetz anschloss (siehe Headergrafik).
Am Freitag wechselte ich dann wieder in die Metallabteilung […]. So suchte ich mir aus dem Praktikumsheft eine leichtere, schnelle Aufgabe aus, da ich noch Zeit hatte. Ich baute einen Kerzenständer aus Messing (siehe Headergrafik). Ich hatte aber nicht immer nur Praktisches zu tun, denn in den Gesprächen mit dem Ausbildungsleiter wurde mir viel Theorie beigebracht, wie beispielsweise in einem Gespräch über die verschiedenen Stahlsorten und welcher Stahl sich für was eignet und wie sie sich untereinander unterscheiden. Ein zusätzliches Gespräch brachte mir viele Einblicke in die Angebote eines Dualen Studiums bei Siemens.
Insgesamt waren meine Erfahrungen sehr positiv, da ich viel dazulernen konnte und mir viel gezeigt wurde. Man hat sich sehr gut um mich gekümmert, da ich immer eine Ansprechperson hatte und man mir viel im Unternehmen zeigte (z.B. in einer Betriebsbesichtigung). Außerdem war es sehr interessant, einen Einblick in das Betriebsgeschehen zu erhalten und als Schüler den Alltag mit strengen Arbeitszeiten zu erleben. Zur beruflichen Orientierung war das Praktikum hilfreich, da ich einen sehr genauen Eindruck eines Bereiches des Betriebs bekommen habe. Sehr interessant fand ich auch das Gespräch über das Duale Studium bei Siemens und die Gespräche mit den Studenten selber, die mir viele Einblicke gewähren ließen.

Hannes Weinmann, 10b


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