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FSA

Den Schüler in den Mittelpunkt stellen

Neue Wege am MGF

Schüler, die auf dem Gang sitzen, die arbeiten, die sich gegenseitig abfragen; Klassenzimmertüren, die offen stehen; zwei Mädchen mit Kopfhörern vor dem PC am Lehrerpult; Kinder, die sich über Holzkisten sitzend den Kopf zerbrechen und Lehrer mittendrin, die zur Hand gehen, beobachten und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Betritt man den Gang der fünften Klassen, bietet sich dem Betrachter dieser zunächst wohl unerwartete Anblick, der aber bereits seit einigen Jahren zum Schulalltag am MGF gehört. Freie Stillarbeit (FSA) ist das Schlagwort, mit dem sich die Schule seit einigen Jahren auf neue pädagogische Wege begeben hat.
Im Mittelpunkt steht hierbei die eigenverantwortliche Tätigkeit der Kinder. Sich selbst mit Lerninhalten auseinandersetzen, die eigene Arbeit dokumentieren und organisieren, eigenständig Entscheidungen treffen und sich mutig neuen Herausforderungen stellen - dies umfasst Kompetenzen, die nicht nur im Schulalltag, sondern auch im außerschulischen Leben gefordert und gefragt sind.

Die Lerninhalte der FSA sind eng mit Themen des Fachunterrichts verknüpft und darauf ausgelegt, die Lernmotivation der Kinder zu wecken und zu eigenem Entdecken und Problemlösen anzuregen. Dieses Konzept fördert den einzelnen Schüler differenziert und orientiert sich an dessen Fähigkeiten und Vermögen. Entsprechend der individuellen Entwicklung überträgt es ein hohes Maß an Freiheit und entsprechend mehr Verantwortung gemäß der Konkretisierung des christlichen Menschenbildes, nach dem der Mensch "Gottes Ebenbild" und "zur Freiheit berufen" ist.

Offener Unterricht, selbstbestimmtes Erarbeiten und Üben, Förderung des Einzelnen, zeitgemäßer Unterricht, bei dem der Prozess des Lernens gleichrangig zu den Lerninhalten gesehen wird...
Das sind die Grundpfeiler der Freien Stillarbeit (FSA) am Maristengymnasium Fürstenzell. Auf den Grundlagen des Marchtaler Plans hat sich das Kollegium unserer Schule für den Fürstenzeller Weg entschieden. Dieser besteht aus bisher noch zwei Teilbereichen.

Das ist zum Einen der Morgenkreis am Montagmorgen. Der Einstieg in die Woche wird durch Meditation, gemeinsames Beten, Singen und miteinander Reden insofern erleichtert, als dass ein echtes und freudiges Ankommen in der Schule möglich gemacht wird.

Die FSA, das zweite Fundament des Fürstenzeller Weges basiert auf der Erkenntnis, dass selbstbestimmtes Erarbeiten und Üben für das Lernen sehr effektiv ist. Die Schülerinnen und Schüler wählen aus dem Angebot von gut strukturierten Arbeitsmaterialien selbst aus und bearbeiten diese möglichst selbstständig. Dadurch, dass die Lehrkraft nun weniger den Unterricht gestaltet, bleibt Zeit - zur Beobachtung, zur individuellen Unterstützung, zu Einzelgesprächen. Förderung des Einzelnen und der Selbstständigkeit wird zum Klassenziel.

Konkret heißt das, dass in den Jahrgangsstufen 5 und 6 die Freiarbeit fest im Stundenplan verankert ist.

5. Jahrgangsstufe: insgesamt fünf Stunden pro Woche (Deutsch, Mathematik, Englisch/Latein, Religion, Natur und Technik, Geographie)

6. Jahrgangsstufe: insgesamt drei Stunden pro Woche (Deutsch, Mathematik, Englisch/Latein, Religion, Natur und Technik, Geschichte)

In dieser Zeit ist jeweils ein Fachlehrer anwesend, sodass die Unterstützung durch die entsprechende Lehrkraft gesichert ist - Unterstützung basierend auf den Bedürfnissen des Kindes.

Neben inhaltlichen Überlegungen erfordert dies auch eine notwendige Anpassung der Rahmenbedingungen: Die Klassenzimmer und Klassenstärken sind diesen Anforderungen entsprechend gestaltet und bieten eine anregende und ansprechende Lernumgebung. Sowohl Ausstattung als auch die Klassengröße bis zu 25 Schülern garantieren das gelingende Arbeiten in Lerngruppen.

Der Fürstenzeller Weg allerdings ist damit noch nicht zu Ende gegangen. Ein weiteres Ziel ist es, den Schülern zu zeigen, dass die Unterrichtsinhalte durchaus miteinander vernetzt werden können. In Form von Projektarbeit, bei der Lehrkräfte jeweils einer Klasse "gemeinsam" unterrichten und die Schülerinnen und Schüler dazu anleiten, über Fächergrenzen hinaus zu denken. Momentan läuft dazu die Planungsphase und erste Erfahrungen werden gemacht.



Wer hierzu mehr erfahren möchte, hat am Tag der offenen Tür Gelegenheit, Details und praktische Beispiele kennenzulernen.