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Grundwissen Geographie

Geographie – Jahrgangsstufe 10

Physische Geographie Wetter Augenblickszustand unserer Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt
  Klima der durchschnittliche Zustand unserer Atmosphäre in einem bestimmten Gebiet
  Klimadiagramm Diagramm mit Temperatur- und Niederschlagskurve, aus dem man die wichtigsten klimatischen Kennzeichen für einen Ort ablesen kann;
Bestandteile
  • Temperatur- und Niederschlagskurve
  • Angaben der mittleren Jahrestemperatur und Jahresniederschlagsmenge
  • humide Zeit: NS-Kurve über T-Kurve und aride Zeit: T-Kurve über NS- Kurve
  Humides Klima Niederschlagsmenge > Verdunstungsmenge
Im Klimadiagramm besteht die humide Zeit aus jenen Monaten, in denen die T-Kurve unterhalb der NS-Kurve verläuft.
  Arides Klima Potenzieller Verdunstungsmenge > Niederschlagsmenge Es könnte also aufgrund der hohen Temperatur mehr Wasser verdunsten als an Niederschlägen fällt.
Im Klimadiagramm besteht die aride Zeit aus jenen Monaten, in denen die NS-Kurve unterhalb der T-Kurve verläuft.
  Maritimes Klima Seeklima
typisch für Orte, die nahe am Meer liegen - relativ warme bzw. milde Winter und kühle Sommer daher geringer Temperaturgegensatz zwischen Januar und Juli
  Golfstrom "Warmwasserheizung“ Europas:
Es ist eine Meeresströmung, die warmes Wasser aus dem Karibischen Meer quer über den Atlantischen Ozean bis nach West- und Nordeuropa transportier
  Kontinentales Klima Landklima
typisch für Orte, die weit entfernt vom Meer im Inneren einer großen Landfläche liegen
- kalte Winter und sehr warme Sommer daher hoher Temperaturgegensatz zwischen Januar und Juli
  Subpolares Klima Klimazone, die sich polwärts an die Mittelbreiten anschließt; - langer kalter Winter, kurzer Sommer und geringe Niederschläge (z.B. Nordskandinavien, Island, Nordkanada, Nordsibirien)
  Permafrostböden = Dauerfrostboden
Böden, die ganzjährig z.T. bis in sehr große Tiefen gefroren sind und im Sommerhalbjahr nur an der Oberfläche auftauen und dann häufig die Moorlandschaften der Tundra bilden
treten auch in der Frostschuttzone und der nivalen Stufe (Gletschernährgebiet) von Hochgebirgen auf;
  Gemäßigte Zone oft auch Mittelbreiten genannt
Groß:räumige Klimazone, die ein Übergangsklima zwischen dem äquatornahen heißen tropischen und dem polnahen kalten polaren Klima darstellt;
  • vorwiegend Lage in der Westwindzone, deshalb von West nach Ost meist Abnahme der Niederschlagsmenge;
  • innerhalb der Mittelbreiten deutlicher Gegensatz zwischen küstennahen Räumen mit Seeklima (z.B. Westeuropa) und großen Binnenräumen mit Landklima (z.B. Zentralasien und Sibirien, Kanada)
  Subtropische Zone Klimazone, die sich im Süden an die gemäßigte Klimazone äquatorwärts anschließt;
  • trockene, sehr warme Sommer, aride Jahreszeit;
    milde, regenreiche Winter, humide Jahreszeit; (z.B. Mittelmeerraum, Kalifornien, Südspitze Afrikas)
  Steigungsregen Er tritt auf, wenn ein Wind auf eine Gebirgsschranke trifft und die Luft dieses Gebirge deshalb überqueren muss.
Die Luft kühlt sich beim Aufsteigen ab. Deshalb kondensiert der darin enthaltene Wasserdampf und es bilden sich Wolken, aus denen ergiebiger Regen fällt.
  Luvseite dem Wind zugewandte Seite (eines Gebirges) / meist regenreich
  Leeseite dem Wind abgewandte Seite (eines Gebirges) / meist trocken
  Übergangsklima Klimatypus eines Raumes, der die klimatischen Einflüsse von zwei angrenzenden Rääumen aufweist;
Beispiele:
  • Mittelbreiten zwischen Tropen und Polarzone
  • Subpolares Klima zwischen Mittelbreiten und Polarzone
  • Subtropisches Klima zwischen Tropen und Mittelbreiten
  • Übergangsklima zwischen kontinentalem Klima in West- und kontinentalem Klima in Osteuropa
  Monsun ganzjährig wehende Winde, deren Windrichtung sich im Verlauf des Jahres um 180° dreht (typisch für die Ostseiten großer Kontinente bzw. Teilkontinente, am typischsten auftretend in Ostasien und Indien)
  Monsunklima Klimatypus, der durch Monsunwinde gekennzeichnet sind, die erheblichen Einfluss auf die jahreszeitliche Niederschlags- und Wärmeverteilung nehmen (z.B. in Indien, Ostchina;)
Sommer:
meist humid und sehr feucht bei hohen Temperaturen (Winde meist vom Meer ins Landesinnere hinein gerichtet, oft verbunden mit Luvseiteneffekten und Steigungsregen wie auf der Südseite des Himalaya)
Winter:
meist kühler (Gangesebene) bis sehr kalt (Mandschurei) deutlich trockener, meist arides Klima (Trockenzeit) (Winde vom Inneren großer Landflächen wie Zentral- Asien hin zu den Kontinentalrändern, oft verbunden mit Leeseiteneffekten wie auf der Südseite des Himalaya)
  Bodenerosion Abtragung des Oberbodens mit der Humusschicht durch Wind oder oberflächig abfließendes Wasser;
besonders gefährdet semiaride Räume mit häufigem Auftreten von Starkregen, geringer Vegetationsdecke und Hanglagen
  Endogene Kräfte Kräfte, die ihren Ursprung im Inneren der Erde haben und die erheblich die Gestalt der Erdoberfläche prägen daraus resultieren plattentektonische Vorgänge (Kontinentalverschiebung), Vulkanismus, Erdbeben
  Vulkanismus Empordringen von Magma bis zur Erdoberfläche und die damit verbundenen vulkanischen Erscheinungen wie Aschewurf, Glutwolkentätigkeit (pyroklastische Ströme), Lavaströme, Austreten vulkanischer Gase
- zumeist gebunden an Plattengrenzen, wo Platten kollidieren
(Subduktionszonen wie z.B. an der Ostseite Japans oder entlang der Westseite Südamerikas) oder auseinanderdriften (Riftzonen, wie der mittelozeanische Rücken im Atlantik) ===> Ergebnis plattentektonischer Prozesse
  Erdbeben Erschütterungen der Erdkruste, ausgelöst durch endogene Prozesse (Magmaströme im oberen Erdmantel)
Angrenzende Platten verkeilen sich und die dadurch aufgebaute Spannung kann sich ruckartig entladen.
     
Wirtschaftsgeographie Intensive Agrarwirtschaft Agrarische Landnutzung mit Methoden, die darauf abzielen, eine möglichst hohe Produktivität (= hohe Hektarerträge) zu erzielen;
  • hoher Technisierungs- bzw Mechanisierungsgrad
  • Verwendung modernen Saatguts, z.B. Hybridpflanzen bei Mais oder Reis; genverändertes Saatgut für schädlingsresistente Kulturpflanzen mit hohen Hektarerträgen;
  • Einsatz moderner Bewässerungsmethoden
  Intensivierung Maßnahmen, die darauf abzielen, die Hektarerträge und damit die Produktivität zu erhöhen
---> Intensive Agrarwirtschaft
  Produktivität Maßzahl, die sich z.B. in der Landwirtschaft aus der Erntemenge pro Flächeneinheit oder in der industriellen Fertigung aus der erzeugten Produktzahl pro Menge an Arbeitseinheiten ergibt
  Bruttoinlandsprodukt
BIP
Gesamtmenge an Güter und Dienstleistungen, die während eines Jahres in einem Jahr erzeugt werden und mit Preisen bewertet werden
  Informeller Sektor Bereich einer Wirtschaft, der sich der staatlichen Kontrolle entzieht (z.B. Schwarzarbeit)
  Investition Geldmittel in ein Unternehmen fließen lassen, um einen Gewinn zu erzielen
---> Investor, Investitionsgüter, Investitionsgüterindustrie
  Investitionsgüter Produkte, die erzeugt und verkauft werden, um der Erzeugung anderer Güter oder Dienstleistungen zu dienen (z.B. Büroausrüstung, Fahrzeuge, Fertigungsmaschinen)
  Konsumgüter Produkte, die erzeugt werden, um von Privatpersonen ge- oder verbraucht zu werden (z.B. Textilprodukte, Nahrungsmittel)
---> Konsumgüterindustrie
  Quartäre Dienstleistungen Unternehmen des tertiären Sektors, deren Arbeitsplätze eine besonders hochwertige Ausbildung erfordern und hohe intellektuelle Ansprüche stellen
  Rohstoffe (=Primärrohstoffe) unverarbeitete natürliche Produkte in ihrer natürlichen Umgebung (z.B. Eisenerz)
  Grundstoffe (=Sekundärrohstoffe) Produkte der ersten Verarbeitungsstufe von Rohstoffen, die die Grundlage der Weiterverarbeitung in Halbfertig- und Fertigprodukten bilden (z.B. Verhüttungsprodukte wie Stahl, Kupfer und Aluminium; Zellulose aus der Holzverarbeitung;)
---> Grundstoffindustrie (Hüttenwerke, Papierfabriken, chemische Industrie zur Erzeugung von Kunstfasern u.a.)
  Reserven Rohstoffvorkommen, die derzeit rentabel abbaubar sind
  Ressourcen im engeren Sinne: Rohstoffvorkommen, die nicht gewinnbringend erschlossen werden können
im weiteren Sinne: alle Rohstoffvorkommen, die die Erde zur Verfügung stellt, d.h. alle Ressourcen im engeren Sinne sowie alle Reserven (= Gesamtressourcen, engl. natural resources)
     
Stadtgeographie Verstädterung Flächenmäßige Ausbreitung der Stadtregionen sowie der städtischen Lebensgewohnheiten ---> Urbanisierung, Verstädterungszonen
  Urbanisierung --- Verstädterung
  Suburbaner Raum das städtische Umland, d.h. die Vorortzone, die starke Verflechtungen mit der Kernstadt aufweist
---> Suburbanisierung, Umland
  Suburbanisierung flächenmäß:;ige Ausbreitung des Umlands aufgrund der räumlichen Verlagerung von Wohnbevölkerung sowie Industrie, Gewerbe und Handel in die Vorortzone
  Stadtregion Verstädterungszone bestehend aus Kernstadt (z.B. München) sowie Umland (z.B. Vorortzone Münchens mit Gemeinden wie Garching, Freising, Martinsried u.a.)
  Kernstadt Innerster Teil einer Stadtregion, z.B. München
  Umland Vorortzone, die die Kernstadt umgibt und die zusammen mit der Kernstadt die Stadtregion ausmacht
  CBD
Central Business District
Kernbereich einer Großstadt, in dem die Zentralen überregionaler Handels- und Dienstleistungsunternehmen (z.B. Großbanken, Versicherungen) zu finden sind
  Segregation r&asuml;umliche Trennung einzelner Volksgruppen nach ethnischen Merkmalen oder Einkommensklassen
  Gated Community nach außen abgeschlossene Wohnsiedlung der oberen Mittel- oder Oberschicht, oft mit eigener Infrastruktur
  Global City Metropole mit einer besonders starken Konzentration von großen international operierender Unternehmen (High-Tech Branche, Versicherungs- und Finanzwesen u.a.), z.B. Tokio, London, New York, Hongkong)
  Megacity städtischer Agglomerationsraum mit mehr als 10 Millionen Einwohner in der Stadtregion oder mehr als 5 Millionen Einwohner in der Kernstadt
  Megalopolis bandartige Verstädterungszone, die aus mehreren aufeinander folgenden Stadtregionen besteht (z.B. von Boston bis Baltimore an der Ostküste der USA)
  Metropole eine Großstadt von wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich überregionaler Bedeutung
  Metropolregion
(metropolitan area)
städtischer Verdichtungsraum, der ein oder mehrere Kernstädte, Vorortgemeinden und den damit verbundenen Pendlereinzugsbereichen umfasst
  Technologiepark = Industrie- und Gewerbepark / industrial park;
ein für die Ansiedlung von kleinen und mittelgroßen High-Tech und Dienstleistungsbetrieben erschlossenes Gewerbegebiet
     
Bevölkerungsgeographie Bevölkerungswachstum Veränderung der Bevölkerungszahl basierend auf Wanderungssaldo (Zu- / Abwanderung) und natürlichem Bevölkerungswachstum
(Geburten- / Sterberate)
  Natürliches Bevölkerungswachstum Differenz aus Geburten- und Sterbezahl
  Wachstumsrate natürliches Bevölkerungswachstum in Prozent des Ausgangswertes der Bevölkerungszahl (z.B. am Anfang eines Jahres)
  Wanderungssaldo Differenz aus Zu- und Abwanderung in einer bestimmten Region
  Bevölkerungsexplosion besonders schnelles drastisches Bevölkerungswachstum
  Bevölkerungsdichte Zahl der Einwohner pro Quadratkilometer
  Binnenwanderung Bevölkerungsbewegungen innerhalb eines Landes
  Internationale Wanderung Bevölkerungsbewegungen über Staatsgrenzen hinweg
  Geburtenrate Anzahl der Geburten pro 1000 Einwohner in einem bestimmten Gebiet in einem Jahr
  Sterberate Anzahl der Gestorbenen pro 1000 Einwohner in einem bestimmten Gebiet in einem Jahr
  Landfluch kräftige und dauerhafte Bevölkerungsverlagerung vom Land hin zu Verstädterungszonen aufgrund verschiedener Push- und Pullfaktoren
  Pushfaktoren Ungunstfaktoren in einem bestimmten Gebiet oder an einem Ort, die zu einer Abwanderung der Bevölkerung führen
z.B. auf dem Land: natürliche Ungunstfaktoren wie Niederschlagsarmut oder sozioökonomische Ungunstfaktoren wie ungerechte Besitzverhältnisse
  Pullfaktoren Merkmale, die ein Gebiet oder einen Ort attraktiv für Zuwanderung machen (z.B. die Aussicht auf Arbeitsplätze)



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