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Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Über einen Besuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen berichten zwei Schüler:

"Als wir am Vormittag am Busparkplatz ausgestiegen waren, erblickten wir als erstes auch schon die Mauern des Konzentrationslagers, die kalt und bedrohlich vor uns in den Himmel ragten. Manche von uns bekamen ein flaues Gefühl, als sie die massiven Tore regelrecht verschluckt hatten.
Zuerst durften wir den Steinbruch mit der Todesstiege besichtigen, die trotz ihrer Begradigung immer noch schwer zu begehen ist. Unten im Steinbruch angekommen konnten wir alle erst richtig die wahre Brutalität dieses Lagers erfassen. Als wir die hohen Wände sahen, konnten wir uns vorstellen, welchen Qualen die Häftlinge ausgesetzt waren, als sie dort unten arbeiten mussten und mit anzusehen hatten, wie ihre Mithäftlinge absichtlich in den Steinbruch herunter gestoßen wurden. Allein schon der Weg die Treppe hinauf war für manche von uns die reinste Hölle, und dabei musste keiner 40 kg Steine auf dem Rücken hoch schleppen.

Um halb elf dann schließlich begann unsere Führung. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Zu Beginn der Führung bekamen wir von Mario, unserem Führer, ein paar allgemeine Informationen über Konzentrationslager.
Die zweite Station unserer Führung war dann die sogenannte Klagemauer. Damit ist eine Mauer gemeint, an der Neuankömmlinge stunden-, manchmal auch tagelang bei jedem Wetter stehen mussten und das nur, um die Starken von den Schwachen zu selektieren. Unser Führer schickte uns dann in den Rasier- und anschließend in den Duschraum. Dort wurden sie dann angeblich gesäubert, dies diente aber hauptsächlich zur Schikane der Häftlinge. In diesen Räumen verloren sie nicht nur ihren Besitz, sondern auch ihre Identität und ihr Selbstwertgefühl

Namen wurden einfach durch Nummern ersetzt. Während von nun an Häftlingsfunktionäre die übrigen Gefangenen drangsalierten, spielte die SS außerhalb des Lagers Fußball oder vergnügte sich am Swimmingpool. Als nächstes folgten nun die Baracken, die noch bis auf die Dächer original erhalten sind. Sie waren in Räume unterteilt, in denen teilweise 150 Häftlinge hausen mussten. Sie mussten dort zum Teil zu viert in winzigen Betten schlafen, im Sommer bei bis zu 40 Grad, wobei kein Fenster geöffnet werden durfte, und im Winter bei –20 Grad, wobei allerdings fleißig gelüftet werden musste. Da konnte es schon mal vorkommen, dass am Morgen Eiszapfen an der Decke hingen.

Den Versuch, die Entkommenen wiedereinzufangen, nannte die SS sarkastisch "Mühlviertler Hasenjagd". Nach dem Besuch des Museums fuhren wir alle sichtlich betroffen wieder heim. Danach war jedem klar: Man sollte nie Minderheiten oder Missliebige bewusst ausgrenzen, denn man hat gesehen, wohin das führt!"


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