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Fächer > Religion


Katholische Religionslehre

Warum sollte man menschliche Embryonen, die im Reagenzglas gezüchtet wurden und die keiner mehr braucht, nicht für die Forschung zur Verfügung stellen oder entsorgen?
Warum sollte ich mich darüber aufregen, dass in Deutschland so viele Kinder in Armut aufwachsen und kaum Bildungschancen haben?

Die Antworten auf diese und viele andere Fragen, die uns täglich in den Medien begegnen, die von der Politik unterschiedlich beantwortet werden, sind hauptsächlich von meinem Menschenbild geprägt: Was ist der Mensch? Wie wertvoll ist er wirklich?

Im Religionsunterricht am Maristengymnasium steht hier neben dem christlichen Menschenbild, nach dem jeder Mensch - ob klug oder weniger klug, ob gesund oder krank, ob alt, behindert oder jung, leistungsfähig – das Ebenbild Gottes und damit unendlich wertvoll ist, das Ethos des Maristen-Ordens im Hintergrund.
Maria als Vorbild, das ist in unserer Zeit für viele ein Anachronismus, aber ist es das wirklich? Maria, die da ist, wenn sie gebraucht wird, von Gott, von Jesus, die sich aber im Hintergrund hält, die sich zurücknimmt, wenn andere Dinge wichtig sind.
Religionsunterricht ist für uns ein Fach, in dem es zwar auch um Vermittlung von Wissen geht, in dem auch Leistung erbracht werden muss, aber gerade in diesem Fach sollte die Vermittlung von Werten, von Einstellungen eine höhere Bedeutung haben und dabei kommt es vor allem auch auf die Einstellung des vermittelnden Lehrers an.

Christliches Menschenbild und maristisches Ethos bedeuten in der Erziehung, dass wir nicht nur darüber reden, sondern diese konkret in der Arbeit mit den Kindern auch anwenden. Es gilt also, für die Kinder und ihre Probleme da zu sein, mit ihnen offen zu reden, wenn sie das wünschen, sich nicht aufzudrängen und sich auch zurückzunehmen, wenn es die Situation erfordert. Wir machen Angebote, die jeder annehmen kann oder auch nicht. Religiöse Angebote können von den Schülern freiwillig wahrgenommen werden. Religion und Zwang passen einfach nicht zusammen.
So gibt es eine Gruppe, die die großen Schulgottesdienste und Frühschichten (Morgenandachten mit anschließendem Frühstück) vorbereitet und gestaltet, sowohl inhaltlich als auch musikalisch.
Kennenlerntage und Tage der Orientierung werden angeboten, aber auch die Möglichkeit, bei Bedarf und Wunsch der Klasse, den Meditationsraum der Schule für Meditationen, aber auch für von der Klasse selbst vorbereitete Klassengottesdienste zu nutzen, nicht zu vergessen das Angebot der Schulseelsorge durch Pater Tangen.


Erfahrungen mit Psalmen der Klasse 9c

Im Rahmen eines Experiments, mit dem uns Prof. Dr. Hans Mendl von der Universität Passau vier Schulstunden lang einen Einblick in den Themenbereich Psalmen gewährte, wurden die Schwingung von unterschiedlichen Psalmen veranschaulicht.
In der ersten Stunde wurden wir darum gebeten in zwei Gruppen abwechselnd den Psalm 23 vorzutragen. Beim zweiten Durchgang sind wir uns bereits gegenübergestanden, was dazu führte, dass der Psalm mehr an Wirkung gewann. Zuerst forderte das laute Sprechen etwas Überwindung. Doch man spürte mit jeder weiteren Wiederholung, dass sowohl die Spannung geringer wurde als auch das größer werdende Verständnis bezüglich des Inhaltes.
Unsere Aufgabe, Psalmen kreativ vorzustellen, beispielsweise durch Bemalen des Textes oder ein Video dazu zu drehen, bot uns Raum für die eigene Interpretation, Meinung und Einfallsreichtum. Durch den offenen Arbeitsauftrag gab es kein "richtig" und "falsch", was eine entspannte Atmosphäre erzeugte.
Am letzten Tag wurde uns die Möglichkeit geboten, an unterschiedlichen Orten unseren gewählten Psalm vorzutragen. Unter anderem wurde von einer Gruppe die Aula dafüLr gewählt, sodass es erforderlich war sich die Verse im Wechsel zuzurufen. Das häufige Vorstellen eines Psalms erweckte aber ein so großes Selbstbewusstsein, dass es für uns nicht beschämend, sondern erfreuend und erleichternd war den Text durch die ganze Aula zurufen. Man verspürte das Gefühl der Freiheit und Gemeinschaft.
Durch diese positiven Erfahrungen mit Psalmen können wir es jedem weiterempfehlen an einem solchen Experiment teilzunehmen.

Romina Brettschneider, 9c