Musiker des MGF locken den Frühling an
Kaum ein Platz blieb frei, als am vergangenen Donnerstag die musizierenden Schüler und Schülerinnen des Maristengymnasiums Fürstenzell bei dem alljährlichen Frühjahrskonzert den Frühling begrüßten bzw. ihn hervorlocken wollten.
Was das Wetter und die Temperaturen zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschafft haben, ist den Musikern an diesem Abend gelungen. Mit der Darbietung unterschiedlichster Musikstile und Klänge hatten sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensgeister des Publikums aus dem Winterschlaf zu erwecken.

Mit M. Detterbecks „Revival“ (zu Deutsch „Wiederbelebung“) eröffnete der Mittel- und Oberstufenchor den Abend diesem Vorhaben entsprechend. Die Töne und die Botschaften von weiteren Gospel-Songs wie „That lucky old sun“ haben, wie es B. Smith und H. Gillespie in diesem Lied so schön beschreiben, die Sorgen des Alltags für eine Weile vergessen lassen. Während die Einzelstimmen der Sänger – begleitet von Eva Zieringer (Q 11) auf dem Klavier – zu einem einheitlichen Klang verschmolzen, traten immer wieder führende Stimmen für einen Moment hervor. Emily Zieglmeister (Q 12) und weitere Talente überzeugten hierbei mit ihren Soloparts. Und dass „Singen“ (U. Führe) nicht nur Spaß macht, sondern auch gut tut, verkündete der Unterstufenchor, der, nach den andächtigen und besinnlichen Klängen des Kammerchors, fröhlich mitreißende Gesangsstücke darbot, die gute Laune verbreiteten.
Die Zuhörer wurden an diesem Abend auf eine Reise geschickt durch die Musik verschiedener Epochen und Länder. Antonia Till und Veronika Tutsch (Klasse 5) erweckten auf dem Klavier A. Drabons „Der fliegende Teppich“ zum Leben, der das Publikum in die arabische Welt brachte. Dort angekommen riefen musikalische Klänge aus Aladdin bei den Erwachsenen märchenhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit hervor. Dabei präsentierte Klara Rossmanith (Klasse 6) auf ihrer Klarinette „A Whole New World“.
Den Frühling auf „trollig“-skandinavische Weise willkommen geheißen hat das Orchester, indem es noch einmal Stücke aus dem fesselnden „Peer Gynt-Konzert“ zum besten gegeben hat, mit dessen Suiten es schon vor ein paar Wochen seinen Gästen einen zauberhaften Nachmittag beschert hatte. Die sich dahinter verbergende Romantik kam zum Ausdruck in jedem der Orchesterstücke von Edvard Grieg, geht mit seiner allseits bekannten „Morgenstimmung“ unter die Haut und findet einen vorläufigen Höhepunkt in „Solveigs Lied“, ehe die versierten Musiker das Publikum „In d[ie] Halle des Bergkönigs“ entführten. So wie der menschliche Troll Peer Gynt im gleichnamigen Lied Solveigs Liebe gefunden hat, konnte man als Zuhörer gar nicht anders, als in diesem Zuge die Liebe zur Musik zu finden. Auch beim Orchester taten sich zwei Solisten, Michael Handwerker (Klasse 8) und Marie Tischer (Q 12), hervor, die im Anschluss mit beeindruckender Souveränität Werke von J.S. Bach auf ihren Violinen vortrugen.
Die Achterbahn der Emotionen, die man an diesem Abend erleben durfte, fand ihren Abschluss in der Performance der Jazz Band „Wet’n Easy“, deren Spiel zum Ende hin das Publikum noch einmal richtig mitgerissen hat. Die Rhythmen von H. Arlens „Over the rainbow“ oder J. Zawinuls „Birdland“ klingen noch lange nach.
Federführend bei der Einstudierung waren die Musiklehrer Bernd-Michael Tack und Lina von Berg, ohne deren Ideen und Engagement ein solches Konzert nicht möglich wäre. Denn wie es der Schulleiter Dr. Roland Feucht bei seinen Grußworten bereits sagte, sei es eine zentrale Aufgabe der Schule, junge Leute für Musik zu begeistern, da ohne Musik unser Leben wesentlich ärmer wäre.
Katharina Zauner