Guide to Greener

Herzlich willkommen bei uns am Maristengymnasium Fürstenzell!
Unsere Schule ist eine sogenannte Umweltschule. Das bedeutet, dass es Schüler*innen gibt, die sich mit der Aufklärung und Prävention rund um das Thema Klima und Umwelt beschäftigen.Genau das bezweckt diese Aufklärungsbroschüre. „Guide to Greener“ ist Englisch und bedeutet „Anleitung zum Umweltschutz“. Sie beinhaltet ein Klimalexikon und Tipps für den Alltag. Mit ihrer Hilfe solltest Du fähig sein, bei Gesprächen mit Klassenkameraden und Erwachsenen mitreden zu können.
Klimalexikon
Anthropogener Klimawandel
Wenn man vom anthropogenen Klimawandel spricht, ist damit gemeint, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht wird. Das Wort anthropogen kommt vom Griechischen „ánthropos“ = Mensch und „génesis“= Entstehung. Der anthropogene Klimawandel wird durch Treibhausgase ausgelöst. Aufgrund dieser Treibhausgase wird die Erde immer wärmer und unser Klima verändert sich. Der von uns Menschen erzeugte Klimawandel hat inzwischen so schlimme Folgen, dass man schon von einer Klimakrise reden kann. Seit dem 17. Jahrhundert ist es auf der Erde über einen Grad wärmer geworden.Hört sich vielleicht gar nicht so schlimm an, weil ein Grad ja nicht viel ist. Doch dadurch kommt es öfters zu Stürmen und Überschwemmungen. Viele Menschen müssen ihre Heimat verlassen, leiden unter Wetterkatastrophen oder an Hungersnöten. Und wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird, könnte sich dieser Effekt noch verstärken. Die Gletscher könnten wegschmelzen oder das Wasser im Meer so stark steigen, dass ganze Städte oder Länder überschwemmt werden.
Auch sterben viele Pflanzen und Tierarten durch den Klimawandel aus, weil ihr Lebensraum unbewohnbar wird. Die Klimakrise ist eine Gefahr für unsere Gesundheit und das gute Leben auf der Erde. Deshalb ist es sehr wichtig, dass unsere Politik, Wirtschaft, aber auch wir, alles dafür tun, den Klimawandel aufzuhalten.
Treibhauseffekt
Treibhausgase erwärmen unsere Erde. Das ist gut so, denn ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde eine Eiskugel. Problematisch ist aber, dass immer mehr dieser von den Menschen verursachten Gase in die Atmosphäre gelangen. Dadurch erwärmt sich die Erde immer schneller, was man Klimawandel nennt.Welche Treibhausgase gibt es? Treibhausgase sind v.a. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). CO2 spielt dabei mengenmäßig die größte Rolle. Es entsteht immer, wenn irgendetwas verbrannt wird oder wenn wir atmen.
Die anderen Treibhausgase sind zwar mengenmäßig nicht so stark vertreten, sind aber um ein Vielfaches wirksamer als CO2:
- Methan 25 x so wirksam
- Lachgas 300 x so wirksam
Wie genau funktioniert dieser Treibhauseffekt?
Der Treibhauseffekt funktioniert ähnlich wie ein Gewächshaus. Durch die Scheiben kommen Sonnenstrahlen ohne Probleme durch und erwärmen Boden und Luft. Kurzwellige Sonnenstrahlen werden also in langwelligere Wärmestrahlung umgewandelt. Das Glas sorgt dafür, dass die nun entstandene Wärmestrahlen nicht so schnell aus dem Gewächshaus entweichen.
Auf der Erde übernimmt die Atmosphäre diese Rolle. Sie liegt wie eine schützende Hülle um unseren Planeten und enthält Treibhausgase, die die Aufgabe der Glasscheiben übernehmen. Sie lassen Sonnenstrahlung durch, verhindern aber, dass die Wärme komplett ins All entweicht. Ein bisschen Treibhausgase sind also wichtig, damit unsere Erde bewohnbar wird und nicht wie der Mars viel zu kalt ist. Seit der Industrialisierung hat der Gehalt an Treibhausgasen aber zugenommen und steigt seit ca. 1960 rasant an.
Die Treibhausgase werden beispielsweise durch Autos, Fabriken oder industrielle Landwirtschaft produziert.
Biodiversität
Biodiversität meint -grob gesagt- die Vielfalt aller Tiere, Pflanzen und Pilze auf der ganzen Welt. Es gibt ja zum Beispiel nicht nur eine Wildbienenart, wie z.B. die Erdhummel, sondern viele verschiedene Wildbienenarten z.B. Erdhummel, Gartenhummel, Steinhummel, Haus-Feldwespe, Heide-Feldwespe, Gehörnte Mauerbiene, Rostrote Mauerbiene…. (allein in Deutschland ca. 570 Wildbienenarten).Genauer gesagt, ist aber mit Biodiversität nicht nur die Artenvielfalt gemeint, sondern auch die Vielfalt der Ökosysteme z.B. verschiedene Wälder, Gewässer, Wiesen, Trockenstandorte. Immer wenn verschiedene Lebewesen in einem Lebensraum zusammenleben und sich gegenseitig beeinflussen, spricht man von einem Ökosystem.
Biodiversität meint aber auch die Genetische Vielfalt innerhalb einer Art, das heißt jede Erdhummel unterscheidet sich etwas von einer anderen Erdhummel, so wie kein Mensch einem anderen Menschen gleicht.
Biodiversität betrachtet die Vielfalt also auf drei verschiedenen Ebenen:
- Vielfalt der Ökosysteme innerhalb der Biosphäre (=belebte Natur unserer Erde)
- Vielfalt der Arten innerhalb eines Ökosystems
- Genetische Vielfalt innerhalb einer Art
Warum ist es so wichtig, die Biodiversität auf unserem Planeten zu erhalten?
Die Vielfalt innerhalb einer Ebene ist wichtig für die Stabilität dieser Ebene:
- Je größer die genetische Vielfalt, desto stabiler ist die Artenpopulation
- Je größer die Artenvielfalt, desto stabiler ist das Ökosystem
- Je größer die Vielfalt der Ökosysteme, desto stabiler ist die Biosphäre
Der Erhalt der Biodiversität ist somit eine wichtige Voraussetzung zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen und damit zur Bewohnbarkeit unserer Erde auch für kommende Generationen.
Wenn wir Menschen also einen Lebensraum, wie einen Wald abholzen, um Wohnfläche zu schaffen oder Straßen zu bauen, nehmen wir bestimmten Tieren ihr Zuhause weg. Wenn sie kein Zuhause und keine Nahrung mehr haben, müssen sie sich einen anderen, weniger geeigneten Platz suchen, die Population wird kleiner oder stirbt sogar aus. Somit nimmt die Biodiversität ab. Auch Umweltverschmutzung und Pestizide vermindern die Biodiversität.
Nachhaltigkeit
Von nachhaltigem Handeln spricht man, wenn man beim Verbrauch von Rohstoffen und anderen Gütern der Erde auch auf die nachfolgenden Generationen und auf alle Lebewesen auf unserem Planeten achtet. Nachhaltigkeit bedeutet also ressourcenschonendes Verhalten. Das heißt, dass man nur so viele nachwachsende Rohstoffe verbraucht, wie auch wieder nachgebildet werden und endliche Rohstoffe wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden, damit diese auch der nächsten Generation wieder zur Verfügung stehen.Nachhaltiges Handeln ist z.B. Energiesparen, Verpackungsmüll als sortierte Wertstoffe im Recyclinghof abgeben oder sein altes Handy in einer Sammelstelle abgeben, um die darin befindlichen (endlichen) Rohstoffe wieder rückzugewinnen. (www.handyaktion-bayern.de) Besser noch wäre, es reparieren zu lassen.
Klimaneutral
Klimaneutralität bedeutet, dass bei einem Prozess oder einer Tätigkeit das Klima nicht beeinflusst wird, weder positiv noch negativ. Es bezieht sich v.a. auf das Treibhausgas CO2. Hierbei wird ein Gleichgewicht zwischen CO2- Emissionen, also dem Ausstoß von CO2, und der Aufnahme von CO2 hergestellt. Das heißt, dass bei der Herstellung von Stoffen oder Energiegewinnungsprozessen keine fossilen Rohstoffe verbraucht wurden oder der Ausstoß an CO2 z.B. durch Anpflanzung von Bäumen, welche das CO2 durch Fotosynthese wieder aufnehmen, kompensiert (ausgeglichen) wird.Regenerative Energien
Bisher gewinnen wir Menschen Energie v.a. aus fossilen Ressourcen, um unseren Stromverbrauch decken zu können. Fossile Brennstoffe reichern aber unsere Atmosphäre mit Treibhausgasen an: Bei deren Verbrennung entsteht immer CO2 und bei der Förderung von Erdgas entweichen Unmengen an Methan (CH4). Also müssen wir uns in naher Zukunft darauf einstellen, neue Wege zu finden, um Energie zu gewinnen. Diejenigen Energien, die nicht aus fossilen Ressourcen wie Öl oder Gas gewonnen werden, nennt man erneuerbare Energien. In Deutschland werden diese durch den Staat gefördert, damit mehr Menschen diese nutzen können. Es gibt zum Beispiel Windenergie mit Windkrafträdern, Solarenergie mit Photovoltaikanlagen, Wasserkraft oder Bioenergie durch Biomasse. Die Quellen für diese Energieerzeugung sind dabei Sonne, Wind und biologische Stoffe, also Ressourcen, die unbegrenzt zur Verfügung stehen oder zumindest klimaneutral sind.Fridays for Future
Sicher habt ihr alle schon mal was von „Fridays for future“ gehört. Gegründet wurde „Fridays for future“ am 20. August 2018 von der Schwedin Greta Thunberg. Die damals 15-jährige Schülerin beschloss, anstatt in die Schule zu gehen, für mehr Klimaschutz vor dem schwedischen Parlament zu demonstrieren. Getreu dem Motto „Wir streiken, bis ihr handelt!“ leisteten ihr dabei 2019 weltweit rund 2,3 Millionen Schüler und Studenten Beistand. Das Ziel ihrer Demos ist es, die Politik zum Aufwachen zu bringen, damit möglichst schnell effiziente und umfassende Maßnahmen für den Klimaschutz gefunden werden können. Schüler und Studenten wollen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen, bevor es zu spät ist.8 Tipps für den Alltag
1. Tipp
Recyceln - ist auch in der Schule möglich
Das bedeutet, dass Du Deinen Müll den Inhaltsstoffen entsprechend in die Mülleimer sortierst. Dadurch können die einzelnen Materialien viel leichter wieder recycelt werden.2. Tipp
Stoffbeutel anstatt Einwegtüten & Bienenwachstücher statt Folien
Erinnert Deine Eltern doch mal daran, beim Einkaufen eine eigene Stofftasche mitzunehmen, anstatt an der Kasse eine Plastik- oder Papiertüte zu kaufen.3. Tipp
Nicht alles wegwerfen
Bevor man die Winterjacke wegen eines kleinen Lochs sofort wegwirft, kannst du einfach mal probieren, die Sachen zu reparieren. Oft braucht es bloß Nadel und Faden oder einen Aufnäher und schon kannst du deine Jacke wieder tragen. Handys oder andere elektrische und elektronische Geräte kann man in sog. „Repaircafés“ reparieren lassen. Diese gibt es bei uns an folgenden Standorten:- Passau, Spitalhofstr. 37a
- Ruhstorf, Ernst-Hatz-Str. 15
- Aidenbach, Ludwigsstr. 6
4. Tipp
Lebensmittel
Lass Dich beim Einkaufen nicht immer von den Angeboten locken, sondern überleg, was Du aufbrauchen kannst, bevor die Lebensmittel schlecht werden. Zum einen gibt es genügend Länder auf der Erde, in denen Menschen nicht genügend zu Essen haben, zum anderen wird für die Herstellung von Lebensmitteln auch Platz, Wasser und Energie benötigt. Lebensmittel sind wertvoll, geh achtsam damit um.5. Tipp
Mindesthaltbarkeitsdatum
Auch wenn auf dem Etikett steht, dass ein Produkt schon ein paar Tage abgelaufen ist, muss man es nicht sofort wegwerfen. Wenn Du an dem Produkt riechst oder ein bisschen was probierst, kannst Du rausfinden, ob man es noch essen kann. Aber Vorsicht: Bei Fleisch und Fisch musst Du das Mindesthaltbarkeitsdatum einhalten!6. Tipp
Kosmetik ohne Mikroplastik
Wenn Du das nächste Mal ein Duschgel oder ein Peeling kaufst, überprüfe, ob das Produkt Mikroplastik enthält. Mikroplastik ist eine Menge von winzigsten Plastikteilchen (< 5 mm), die schwer aus dem Wasser zu filtern sind. Oft sind es nur 0,01 bis 0,03 mm große Plastikkügelchen. Verzichte auf diese Produkte, es gibt viele nachhaltigere Alternativen. Erkundige dich im Internet.7. Tipp
Fahrgemeinschaften und Radfahren
Wenn Du Dich mit Freunden in der Stadt triffst oder mal in einer Gruppe ins Kino gehst, kannst Du versuchen, Fahrgemeinschaften zu bilden. Du vermeidest dadurch, dass mehrere Autos gleichzeitig fahren und somit Treibstoff verbrauchen und Emissionen ausstoßen. Noch besser ist es, kurze Strecken mit dem Rad zu fahren.8. Tipp
Second-Hand
Vielleicht hast Du schon einmal die alte Kleidung von Deinen Geschwistern oder Cousins getragen, das nennt man Second-Hand. Längst aber ist dieses System nicht mehr nur, alte und unmoderne Sachen von der Verwandtschaft aufzutragen, sondern es liegt im Trend, Vintage-Kleidung zu tragen. Neben Kleidung kann man auch Bücher, Schuhe, Taschen und Elektrogeräte in Secondhandläden kaufen.