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Maristengymnasium stellt zwei Regionalsieger beim Jugend-forscht-Wettbewerb

Till Keller und Paul Esterhazy haben den Regionalsieg im Bereich Arbeitswelt in den beiden Alterssparten Jugend forscht und Schüler experimentieren errungen.

Till beschäftigte sich bereits seit über einem Jahr mit einem automatisch öffnenden Speisebehälter. Ausgehend von einem Frühstück, bei dem die Butter schon geschmolzen war als er an den Tisch kam und einigen lästigen Obstfliegen, kam er auf die Idee einen Behälter zu bauen der dem entgegenwirken kann. Nach einem Prototyp aus Pappkarton machte er sich an einen selbstgebauten Behälter aus Plastik und Metall, der sich über Näherungssensoren selbst öffnet und schließt. Im Anschluss experimentierte er noch mit einer zweigeteilten Edelstahlkugel, die er ebenfalls mit Näherungssensoren und Fischertechnik steuern kann. Ohne es vorher zu wissen hat er hier einen Teil eines Hygienekonzeptes für die Hotellerie und Gastronomie entworfen, das gerade in Zeiten der Corona-Pandemie aktueller nicht sein könnte. Denn ein Buffet, bei dem keiner der Gäste mehr die Behälter anfassen müsste, wäre natürlich ideal.

Paul beschäftigte sich intensiv mit der Sicherheit von Bauhelmen und der Ergänzung von nützlichen Extras. So führte er systematisch Falltests durch und dokumentierte die Ergebnisse sehr ausführlich – ein Teil der Arbeit, der die Jury mitunter beeindruckte, da hier das wissenschaftliche Arbeiten im Vordergrund stand. Des Weiteren besorgte er sich verschiedene Helme und experimentierte mit welchen sinnvollen Extras man einen Bauhelm noch ausstatten könnte. Von verschiedenen Ohrschützern und Kopfhörern, Licht, Kamera und reflektierenden Streifen auf dem Helm bis hin zum Bleistift befestigte er alles auf dem Bauhelm mit einem Klipp-Verfahren oder einem extra-stabilen Klettverschluss – was es in dieser Art auch noch nicht zu kaufen gibt. So hat er einen sicheren und auch preisgünstigen Bauhelm designt. Seine Idee stammt übrigens aus einer Zeit auf dem Bau, in der er sich viele Gedanken über Sicherheit machen musste.

Gerade im Bereich Arbeitswelt ist das Team vom Maristengymnasium immer stark vertreten. So nahmen dieses Jahr 10 Teams mit insgesamt 12 Schülerinnen und Schülern teil, 9 davon im genannten Bereich und ein Team im Bereich Informatik/Mathematik.

Raphaela und Sophia Bichler befassten sich mit zwei Themen. Als erstes mit einem Getränkewärmer zum Mitnehmen in ein Gasthaus. Des Öfteren haben gerade ältere Menschen das Problem keine kalten Getränke mehr zu sich nehmen zu können. Die zwei Mädchen beschäftigten sich also mit verschiedenen Geräten, die einerseits leicht zu transportieren sind, andererseits leicht zu bedienen sind. Nach Experimenten kamen sie zu dem Schluss, dass ein Mini-Tauchsieder und die klassischen Handwärmer ein Getränk am einfachsten und schnellsten auf Zimmertemperatur bringen. Ihr zweites Projekt beschäftigte sich mit den sehr wackeligen Wäscheständern, die vom Wind auch gerne mal umgeworfen werden. Sie entwickelten aus einer handelsüblichen Teleskopstange, Schlagmuttern und Fotostativklemmen eine Halterung, die eine Stabilisierung und ein Umfallen verhindern.

Martin Faymonville entwickelte eine Kegelbahn mit PET-Flaschen und einer Hover-Slide-Disk für Zuhause. So hat man Kegel-Feeling auch bei sich im Wohnzimmer oder im Gang. Gerade auch in der jetzigen Zeit, in der alle derartigen Häuser geschlossen sind, kann man dem Vergnügen auch Zuhause nachgehen. Die Vorrichtung ist so konstruiert, dass die PET-Flaschen als Kegel und die Disk als Kugel fungieren. Eine automatische Vorrichtung stellt auf Knopfdruck mit einer Fernbedienung die Kegel wieder auf und der Spaß kann wieder weitergehen. Des Weiteren will er noch eine eigene Disk bauen, die auch auf Teppichböden funktioniert und automatisch an den Startpunkt zurückkehrt.

Matthias Stirner baute eine Armstütze für Rollstühle. Diese ist rutschfest und kann somit auf jedem handelsüblichen Rollstuhl-Tisch platziert werden. Aus einem Blumenkasten, einem Tischtennisball, Tempurschaum und einem leicht zu reinigenden Autostoff-Bezug baute er diese Armstütze und testete sie mit zwei Testpersonen in einer Einrichtung auch ausgiebig. Beide wollten diese Schiene eigentlich nicht mehr hergeben. So konnte Matthias das Leiden von Menschen, die eine (Teil-) Lähmung haben, erheblich verbessern, da der Arm an Ort und Stelle blieb und nicht ständig verrutschte.

Eric Schuh beschäftigte sich mit einer vollautomatischen Torwand, mit der man gezielte Torschüsse trainieren kann. Es existieren zwar einerseits bereits solche Torschusswände, aber andererseits sind diese für harte Torschüsse nicht geeignet. Es musste also einerseits stabil, aber auch praktikabel designt werden. Letztendlich verfolgte er zwei Ansätze etwas genauer. Eine Projektions-Torwand, die man als Netz in ein Tor auf dem Fußballplatz einhängen kann und mithilfe von Kameras, Projektor, Laptop und einer App einerseits den Bereich anzeigt, der getroffen werden muss und andererseits dann bestimmt wie genau getroffen wurde. Dies ist sehr kostenintensiv und für kleinere Sportvereine deshalb nicht geeignet. Also musste noch eine zweite Variante her. Hier hatte er eine ganz neue Idee. Er stattet ein Netz mit Drucksensor-LED-Schläuchen aus, die er selbst baut und in 12 Feldern spiralförmig in ein Netz einbaut, das wieder vor ein normales Tor gehängt werden kann. Steuert man diese Druckschläuche über eine App oder nur über eine Fernbedienung, so kann der Trainer mithilfe der LEDs vorgeben wo man treffen soll und die Ergebnisse entsprechend auswerten. Dies kann man als sehr kostengünstige Variante verwirklichen, aber auch noch mit vielen Extras ausstatten.

Felix Küppers beschäftigte sich mit dem Holzofen und dem idealen Nachlege-Zeitpunkt. Er experimentierte hier viel herum und kam letztendlich auf die Idee, dass er die Kerzenpyramide, die in der Weihnachtszeit immer in der Nähe des Holzofens steht, dazu verwenden konnte. Diese bewegte sich nämlich alleine schon durch die Wärme des Ofens. Also wurde sie direkt auf den Ofen gestellt, mit einem Fahrrad-Geschwindigkeitsmesser ausgestattet und die Geschwindigkeit ermittelt, ab der es dann nötig ist Holz nachzulegen. Felix will hier noch eine App entwickeln, die die Geschwindigkeitswerte einliest und dann ein akustisches Signal abgibt, wenn die Geschwindigkeit unter einen bestimmten Wert fällt.

Tobias Hannich und Samuel Barreto wollten ein automatisches Baseball-Tee bauen. Da beide im Verein Baseball spielen und es manchmal mühselig ist die Bälle zu werfen oder weil man schlichtweg alleine ist beim Schlagtraining, experimentierten die beiden mit Luftkompressoren und verschiedenen Düsen wie man einen Baseball zum Schweben bringen kann. Der Ball sollte sich dabei drehen, um einen Wurf möglichst genau zu simulieren, aber auch weit genug entfernt von der Düse sein, damit man beim Schlag die Vorrichtung nicht zerstört. Mit einem starken Kompressor und einer sehr schmalen Düse erreichten sie dann ihre Vorgaben. Diese wurden noch an einem höhenverstellbaren Gestell montiert. Im Folgenden werden die beiden noch eine automatische Ballzuführung dazu bauen, damit man sich die Bälle nicht mehr selbst auflegen muss.

Lucas Röder und Nepomuk Esterhazy versuchten sich als einziges Team im Bereich Informatik. Ihre Idee war ein System für Virtual Reality (VR) Spiele zu verwirklichen, das leicht mitgenommen werden kann und nicht zu viele Kosten verursacht. Als Controller werden welche verwendet, die bereits bei Spielkonsolen dabei sind, aber für den Zweck VR nicht vorgesehen waren. Diese programmierten sie also um, wie z.B. Nintendo-Switch-Controller. Der Eigenbau einer VR-Brille konnte zeitlich bedingt nicht mehr abgeschlossen werden. Die Teile aus dem 3D-Drucker und die weiteren Komponenten dazu sind aber kurz davor zusammengebaut zu werden. Ist dies geschehen, wollen die zwei Jungs noch ein eigenes VR-Spiel programmieren. Es wird also spannend was sie nächstes Jahr beim Wettbewerb präsentieren werden.

Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler auch aus der Ferne von den Betreuern des Wahlfaches Erfinden, Nicole Bichler, Johannes Danner und Manfred Koser. Vieles wurde dabei über Konferenzen besprochen, verbessert und wieder besprochen. Man sieht also, dass selbst in Zeiten von Distanzunterricht Projektarbeit möglich ist. Die Kinder waren so gezwungen auch selbstständiger zu arbeiten, konnten aber auch jederzeit Kontakt mit den Betreuern aufnehmen. Letztendlich hat es allen wieder viel Spaß gemacht – auch wenn das Wettbewerbs-Feeling und der Austausch mit Teilnehmern anderer Schulen gefehlt hat!

Nicole Bichler


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