P-Seminar Geo Exkursion

4 Juli, 2025

Vinschgau

„Vinschgau“? Wo liegt der? Klar, in Südtirol, aber recht bekannt ist diese Region nicht, weil wir Bayern Italien jenseits des Brenners verorten. Da Geografie u.a. auch die Orientierung in Räumen und deren Vernetzung fördert und untersucht, hat sich   das P-Seminar „Vinschgau“ mit dieser Region eingehend beschäftigt und ihre Erkenntnisse in einer Exkursion vertieft.

Kurz vor den Pfingstferien machten sich 13 Schülerinnen und Schüler zusammen mit Frau Krompaß-Heinzl und dem Exkursionsleiter, Herrn Stefan Meier, auf den Weg, den im Seminar erarbeiteten Raum vor Ort genauer zu erkunden.

Den Anfang machte ein Besuch an der Etschquelle, wo der zweitlängste Fluss Italiens entspringt. Wasser spielte im Laufe der Exkursion immer wieder eine wichtige Rolle, gilt doch der Vinschgau als sehr trockenes Tal. Als nächster Standort wurde der berühmte Kirchturm im Wasser besucht, ein Restbestand des ursprünglichen Dorfes Graun, das der Errichtung des Reschensees weichen musste, wobei nur der unter Denkmalschutz stehende Kirchturm übrigblieb.

Wasser – ein Kernthema im Vinschgau. Hier wachsen sehr viele Äpfel – die man dann auch bei uns in den Supermärkten kaufen kann. Allerdings benötigt ein einziger Apfel 185 Liter Wasser bis zur vollen Reife, was bei den Niederschlagsmengen im Vinschgau eigentlich unmöglich ist. Deswegen kommt hier eine Besonderheit ins Spiel, die zum Weltkulturerbe ernannt wurde: die Waalbewässerung, also ein vom Menschen angelegter Bewässerungskanal oder -graben, der Wasser, meist aus einem Bach und nur ganz selten aus einem See, zu den oft hiervon sehr weit entfernt gelegenen landwirtschaftlichen Kulturen leitet. So kann man in diesem trockenen Raum die Apfel- und zum Teil auch Kirschplantagen mit ausreichend Wasser versorgen. Neben eben dieser Bewässungsmethode wurde auch eine Obstgenossenschaft besichtigt, in der die Äpfel gewaschen, sortiert und verpackt werden, um am Ende in die ganze Welt verschickt zu werden.

Den Abschluss der Exkursion bildete ein Besuch auf der Churburg. Da sie in ihrer Geschichte nie erobert oder zerstört wurde, ist sie in einem sehr gut erhaltenen Zustand und besitzt auch die weltweit größte private Rüstkammer mit vielen Rüstungen, Schusswaffen und vielem mehr, was man im Mittelalter in Kriegen benötigte.

Stefan Meier

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